Das Strassentransportgewerbe leidet zunehmend unter der Last der steigenden
Treibstoffpreise. Der Schweiz. Nutzfahrzeugverband ASTAG begrüsst daher
die Einsetzung einer Taskforce durch den Bundesrat. Notwendig sind jedoch
rasche Gegenmassnahmen. Die Versorgung und Entsorgung in der ganzen
Schweiz hängt entscheidend davon ab, dass der systemrelevante Betrieb der
Transportunternehmen zu tragbaren Kosten aufrechterhalten werden kann.
Die Preisexplosion im Energiesektor, die mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs eingesetzt
hat, wirkt sich immer stärker aus. Aktuell dreht sich die Diskussion primär um
Tanktourismus, Heizölkauf, Individualverkehr und Strombedarf im Winter. Genauso
relevant ist jedoch die zunehmende Kostenbelastung im Strassengüterverkehr.
Kaum eine andere Branche spürt die Auswirkungen der steigenden Dieselpreise so
stark und unmittelbar wie das Transportgewerbe. Mit einem Anteil von bis zu
25 Prozent in der betrieblichen Kostenstruktur machen sich die Treibstoffkosten
immer deutlicher bemerkbar – jede Lieferung, jede Abholung zugunsten von
Wirtschaft, Gewerbe und Bevölkerung ist massiv viel teurer als noch vor einigen
Wochen. Selbstverständlich ist das Transportgewerbe gezwungen, zumindest einen
Teil der Mehrkosten an die Kundschaft bzw. letztlich die Konsumentinnen und
Konsumenten weiterzuverrechnen. Trotzdem sind vor allem kleinere und mittlere
Unternehmen mit Liquiditätsproblemen konfrontiert.
Fiskalische Entlastungen für systemrelevantes Strassentransportgewerbe
Vor diesem Hintergrund vertritt der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG die
klare Haltung, dass es – analog zum Ausland – politische Massnahmen braucht.
Konkret müssen, wie dem Finanzdepartement schon Mitte März schriftlich
vorgeschlagen und wenig später in parlamentarischen Vorstössen von FDP, SVP
und Mitte gefordert wurde, (vorübergehend) fiskalische Entlastungen realisiert
werden. Die Einsetzung einer Task Force durch den Bundesrat ist insofern
begrüssenswert. Noch besser bzw. dringend erforderlich sind jedoch sofortige
Entscheide. Viel Geduld und langes Warten helfen jenen Transportunternehmen, die
sich die Beschaffung von teurem, aber absolut betriebsnotwendigem Treibstoff
kaum noch leisten können, nicht mehr weiter. «Vorerst zeichnet sich keine
Entspannung ab», sagt ASTAG-Zentralpräsident Thierry Burkart: «Die Politik muss
jetzt handeln, sonst kommen wir zu spät!»
Das Ziel und die Aufgabe bestehen letztlich darin, die Versorgung und Entsorgung in
der ganzen Schweiz trotz unsicheren (Energie-) Perspektiven weiterhin ohne
Beeinträchtigungen sicherzustellen. So wie sich das Strassentransportgewerbe in
der Coronakrise als systemrelevant erwiesen und auch bewiesen hat, ist die
zuverlässige, pünktliche und flexible Zustellung von Gütern und Waren des täglichen
Bedarfs in der Feinverteilung auch jetzt nur mit Nutzfahrzeugen möglich.
Flottenstillegungen, mit denen bei anhaltender Dieselpreisbelastung leider gerechnet
werden muss, würden nicht nur die Branche betreffen, sondern die ganze Wirtschaft
und Bevölkerung. «Einen Kollaps von Güterverkehr und Mobilität dürfen wir auf
keinen Fall riskieren – denn sie sind Grundlage unserer Versorgung», betont Thierry
Burkart.